Mi, 13. Januar 2016 16:36 Uhr
Artikel aus der gedruckten Badischen Zeitung zu diesem Thema: Heiße Asche setzt Schuppen in Brand
von: Klaus Fischer
Großeinsatz der Feuerwehr
Heiße Asche setzt Schuppen in Rust in Brand
Auf rund 20 000 Euro schätzt die Polizei den Schaden, den ein Brand einer Scheune in der Hindenburgstraße mitten in Rust in der Nacht zum Mittwoch verursachte. Vermutlich war heiße Asche in einer Restmülltonne entsorgt worden.
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Feuerwehr löscht die brennende Scheune. Foto: Bernhard Rein |
RUST. Die Scheune grenzt direkt an ein Wohngebäude im Besitz der Gemeinde an, in dem auch Flüchtlinge untergebracht sind. Brandstiftung oder gar einen fremdenfeindlichen Hintergrund schließen Polizei und Bürgermeister Kai-Achim Klare aus. Das Wohnhaus musste vorübergehend evakuiert werden. Die Bewohner konnten später die Nacht wieder in ihren Betten verbringen.
Gegen 21.15 Uhr war die Feuerwehr Rust alarmiert worden, die dann mit Unterstützung eines Löschzuges aus Ettenheim das Feuer schnell unter Kontrolle bringen können. Gleichwohl hing mehre Minuten eine meterhohe und dichte Rauchwolke über dem Quartier in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule. Sämtliche Bewohner des angrenzenden Wohnhauses Hindenburgstraße 25, das der Gemeinde gehört und in dem auch Flüchtlingsfamilien untergebracht sind, konnten noch bevor die ersten Rauschschwaden über das Wohnhaus zogen und auch Rauch in die Wohnungen eindringen konnte, das Gebäude verlassen. Da unweit der Brandstelle im katholischen Gemeindezentrum St. Michael gerade Probebetrieb eine Gruppe der Pfarrgemeinde lief, konnten die Familien dort rasch Schutz finden. "In St. Michael wurde die evakuierten Personen und auch die Rettungskräfte mit heißen Getränken und Decken versorgt. Dort konnten sie sich auch vom Schrecken erholen. Die Hilfsbereitschaft war groß. Der Einsatz verlief nach meiner Einschätzung vorbildlich", erklärte Bürgermeister Kai-Achim Klare.
Der Bürgermeister war von der Feuerwehr über den Einsatz informiert worden und nur wenige Minuten später vor Ort. Während die Feuerwehr den Brand noch bekämpfte, seien bereits Vorbereitungen getroffen worden, die Menschen andernorts ein Dach über dem Kopf zu besorgen. Dies war dann letztlich nicht notwendig. Gegen 23.30 Uhr konnten die Evakuierten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte verhinderte ein Übergreifen des Feuers vom Schuppen auf das direkt angebaute Wohnhaus, das derzeit im Auftrag der Gemeinde für etwa eine halbe Million Euro saniert wird. Augenblicklich sind Arbeiten am Dachstuhl im Gange, weshalb das Dach von Ziegeln abgedeckt ist und die Lattungen offen liegt. "Funkenschlag hätte hier schnell ein Großfeuer mitten im Ort verursachen können. Ich bin froh, dass die Rettungskräfte den Brand schnell im Griff hatten", sagte Klare am Morgen danach.
Die Brandursache scheint inzwischen auch geklärt. Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg habe ein An- oder Bewohner des Hauses noch nicht völlig erkaltete Asche aus einem Kohleofen in der Restmülltonne entsorgt. Dadurch sei in der Tonne ein Feuer entstanden, dass dann den Schuppen in Brand steckte, in dem unter anderem auch Brennholz gelagert war. Brandstiftung, gar mit fremdenfeindlichen Hintergrund schließt die Polizei aus. Auch Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare sieht keinen fremdenfeindlichen Hintergrund. Klare: "Es war die Unachtsamkeit oder das Unwissen einer Person. Spekuliert wird, ob es ein Bewohner des Wohnhauses war. Aber auch das lässt sich bis zur Stunde nicht mit Gewissheit sagen, ist also reine Spekulation". Der Polizeiposten Ettenheim hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.